Lagebericht von einem Frühling, der keiner ist …

Draußen liegt eine geschlossene Schneedecke und weiterhin schneit es wie im tiefsten Winter. Fragt sich, was gewesen wäre, wenn ein „normaler“ Frühling stattgefunden hätte … Na ja, schwer vorzustellen ist das nicht: Die frühen Tulpen würden üppig blühen und hätten die Beete und Blumenkübel mit Ihrer bunten Pracht verziert; und Stiefmütterchen, Bellis und Primeln würden ein deutliches Zeichen setzen: es ist Frühjahr. Zudem hätten die Gartenfreunde jetzt bereits Ihre Lorbeer- und Orangenbäumchen auf der Terrasse platzieren können.

So aber, scheint der Frühling 2013 tatsächlich im Frost zu erstarren – und auszufallen. Ein beständiges und robustes Polarhoch schaufelt weiterhin kalte Luft nach Deutschland, die wärmere Mittelmeerluft hat noch keine Chance. Die Folgen sind fatal: Baumärkte und Gärtner bekommen Ihre Ware nicht an den Mann und es gibt Prognosen die voraussagen, dass so mancher Gartenbaubetrieb daran zugrunde gehen könnte. „Die Gewächshäuser sind voller Primeln und Stiefmütterchen und die Baumärkte platzen aus allen Nähten mit Ware“, sagt Stephan Hack, Inhaber von Eastwest. All die empfindlichen Pflanzen müssten in den Märkten abends wieder hereingeholt werden, da der Frost sonst alles kaputt machen würde. Ganz zu schweigen davon, dass sie momentan sowieso niemand kauft. Auch die Pflanzkübel und Blumenkübel sollten jetzt noch nicht bestückt werden, da die Erde nachts gefrieren kann. Das Problem ist also, dass die Frühjahrsblüher gleich in zweifacher Hinsicht unverkäuflich sind. Sollte nämlich in ein paar Wochen das Wetter wechseln, droht schnell eine starke Hitze, da die Sonne bereits hoch steht. Primeln, Tulpen & Co. wachsen dann schnell aus und ihre Pracht vergeht schnell – sie vertragen kein heißes Wetter. „Die Natur holt die vergangenen Wochen schnell wieder auf und wenn’s dann warm wird, dann richtig“, erklärt Stephan Hack. Die Bäumen und Pflanzen stünden bereits in den Startlöchern und wenn die Blüte beginne, dann wahrscheinlich prompt und alles auf einmal: „Allerdings ist es damit dann auch schnell wieder vorbei“.

Eastwest-Trading als ein führender Anbieter von Pflanzgefäßen merkt bisher noch nichts von einer Kaufzurückhaltung. „Zum Glück“, wie der Inhaber betont. Die Kunden deckten sich auch nach wie vor mit der Ware ein – wohl in Hoffnung auf die nächsten Wochen. Zwar seien in der Branche insgesamt weniger Kundenanfragen als im Vorjahr zu verzeichnen, doch in dem kleiner werdenden Markt halte sich Eastwest stabil – und wachse sogar. Bestseller sind daher nach wie vor längliche Pflanztröge und quadratische Pflanzkübel aus Fiberglas. Stark im Kommen sind zudem Kunststoff Blumenkübel, sie könnten in dieser Gartensaison Platz zwei hinter den Fiberglas Pflanzgefäßen belegen. Natürlich hofft auch Eastwest auf einen noch stärkeren Verkauf, sobald sich der Frühling tatsächlich Bahn bricht: „Wir sind vorbereitet, das Lager ist voll.“

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